Rezension zu „Kaltes Gold“ von Cilla und Rolf Börjlind

Klappentext:
Schneeschmelze in den Bergen Lapplands. Die Leiche eines Mannes wird freigelegt. Erschossen – vor zirka 20 Jahren. Olivia Rönning nimmt die Ermittlungen auf. Auf dem Weg zur Fundstelle gerät ihr Hubschrauber in einen Sturm und stürzt ab. Als Olivia aufwacht, ist sie auf sich gestellt, das Funkgerät funktioniert nicht. Sie befreit sich aus dem Wrack und rettet sich in eine einsame Fischerhütte. Doch sie ist nicht allein an diesem unwirtlichen, von der Welt abgeschnittenen Ort, denn jemand will unbedingt verhindern, dass die Wahrheit über den Toten ans Licht kommt. Als Tom Stilton erfährt, was Olivia zugestoßen ist, gibt er sein ruhiges Leben in Thailand auf, um ihr zu helfen.

Über die Autoren:

Cilla und Rolf Börjlind gelten als Schwedens wichtigste und bekannteste Drehbuchschreiber für Kino und Fernsehen. Ihre mittlerweile fünfbändigen Serie um Polizistin Olivia Rönning und Kommissar Tom Stilton wurde sehr erfolgreich für das ZDF verfilmt und sind Bestseller. Ihre Kriminalromane erscheinen in 30 Ländern..
Cilla und Rolf Börjlind gelten als Schwedens wichtigste und bekannteste Drehbuchschreiber für Kino und Fernsehen. Ihre mittlerweile fünfbändigen Serie um Polizistin Olivia Rönning und Kommissar Tom Stilton wurde sehr erfolgreich für das ZDF verfilmt und sind Bestseller. Ihre Kriminalromane erscheinen in 30 Ländern..
Julia Gschwilm, geboren 1977, studierte Skandinavistik, Germanistik und Philosophie in München und Lund (Schweden). Nach einem Volontariat im Lektorat und einer Teilzeitstelle bei einer Buchagentur arbeitet sie seit 2008 in Vollzeit als freiberufliche Übersetzerin und Lektorin. Sie übersetzt Belletristik und Sachbücher sowie Dialogbücher für den Synchronbereich aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen. Julia Gschwilm lebt und arbeitet in München..
Susanne Dahmann studierte Geschichte, Skandinavistik und Philosophie an den Universitäten Kiel und Freiburg im Breisgau. Nach dem Magisterexamen war sie in einem Stuttgarter Sachbuchverlag tätig. Seit 1993 übersetzt sie Bücher, hauptsächlich aus dem Schwedischen, aber auch aus dem Dänischen. Ihr Arbeitsbereich umfasst sowohl Belletristik als auch Sachbuch. Sie übersetzte unter anderem Henrik Berggrens Bücher über Olof Palme und Dag Hammarskjöld, sowie Lena Einhorns »Ninas Reise« und für das Fritz Bauer Institut in Frankfurt die schwedischen und dänischen Texte von Fritz Bauer. Susanne Dahmann lebt in Marbach am Neckar, wo sie zusammen mit anderen Kolleginnen ein Literaturbüro für Lektorat, Übersetzung und Kulturprojekte betreibt.

Rezension:

„Kaltes Gold“ ist mal wieder ein Buch, dass mich zuerst wegen des grandiosen Covers angesprochen hat. Ein riesiger Eisberg auf einem menschenleeren Gewässer, bedrückende Stimmung und es scheint Gefahr in der Luft zu liegen. Das hat mich neugierig gemacht, ob der Klappentext genau so spannend ist und das war er. Daher kam ich nicht umher, das Buch zu lesen, denn es handelt von einem cold case – und das sind meine liebsten Fälle.

Hier handelt es sich um den 6. Teil der Rönning/Stilton Reihe von Cilla und Rolf Börjlind:

Band 1: Die Springflut (2012)
Band 2: Die dritte Stimme (2013)
Band 3: Die Strömung (2014)
Band 4: Schlaflied (2016)
Band 5: Wundbrand (2018)
Band 6: Kaltes Gold (2020)

Ich habe die bisherigen Bänder der Reihe nicht gelesen, eine Freundin von mir hat die Reihe aber von Anfang an begeistert verfolgt und mir versichert, dass ich auch bei Band 6 einsteigen kann.

Der Einstieg ins Buch erfolgt, als bei einer Schneeschmelze in einem Gletscher in Lappland die Leiche eines Mannes freigelegt wird. Der Mann wurde erschossen, und zwar schon vor etwa 20 Jahren. Die Untersuchungen zu dem Fall werden Olivia Rönning übergeben, die davon wenig begeistert ist. Sie ist gerade erst aus dem Urlaub mit ihrem Freund Lukas zurückgekehrt und möchte nicht schon wieder von ihm weg müssen. Lukas hat psychische Probleme, weshalb Olivia ihn ungern alleine lässt. Letztendlich kann sie die Anweisung ihres Chefs aber nicht ablehnen und tritt die Reise nach Lappland an. Vor Ort besteigt sie einen Hubschrauber, um den Leichenfundort zu erreichen. Während des Fluges gerät die Maschine in ein Unwetter und der Pilot verliert die Kontrolle, woraufhin sie abstürzt. Als Olivia wieder zu sich kommt, sieht sie den schwer verletzten Piloten am Boden liegen und geht los, in der Hoffnung, Hilfe zu finden. Sie kommt in einer abgelegenen Hütte unter , doch schon bald gibt es eine gefährliche Begegnung. Nicht nur Olivia ist auf der Suche nach der Leiche, sondern auch zwei weitere Personen, die um jeden Preis verhindern wollen, dass der Tote identifiziert werden kann.

Besonders der Anfang des Buches und die Ereignisse nach dem Hubschrauberabsturz waren sehr düster und spannend. Schnell wird klar, dass nicht nur Olivia auf dem Weg zur gefundenen Leiche ist – doch zuerst bleibt unklar, wer ein Interesse an dem Toten hat und warum. Als die eigentliche Ermittlungsarbeit beginnt, nahm die Spannung ab. Für mich war dann die unglaubliche Landschaft das Highlight beim Lesen, die eine besondere Atmosphäre erzeugt. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und erzeugt ebenso eine düstere Stimmung wie die Handlung und das Setting an sich.

Die Protagonisten waren im Großen und Ganzen authentisch und vielschichtig gestaltet. Olivia war mir wegen ihrer forschen Art nicht besonders sympathisch. Trotzdem habe ich sie bei den Ermittlungen gerne begleitet, denn trotz ihrer Eigenarten hat sie einen fesselnden Charakter. Ihre Beziehung zu Lukas ist wegen seiner Krankheit angespannt und es steht ihre ständige Sorge im Raum. Für mich war die Beziehung etwas zu ausufernd dargestellt, ebenso wie die Beziehung zu ehemaligen Ermittlern. Ich kann mir aber vorstellen, dass diese privaten Verflechtungen für die Leser interessanter sind, die schon die vorherigen Teile der Reihe gelesen und ein engeres Verhältnis zu den Charakteren haben.

In Hinblick auf die Auflösung des Buches hatte ich schon eine richtige Vorahnung, wurde aber trotzdem vom Ende überrascht. Im letzten Satz gab es dann noch einen fiesen Cliffhanger, der mir schon Lust auf den nächsten Band macht. Insgesamt ist „Kaltes Gold“ für mich ein spannender Cold Case mit weitreichenden Verstrickungen und einigen überraschenden Wendungen.

– Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen –



Cover:

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