Rezension zu „Ostfriesenzorn“ von Klaus-Peter Wolf

Klappentext:
Sie will Urlaub machen auf Langeoog und in den Dünen entspannen. Dabei ist ihr Schicksal längst besiegelt. Denn der Mörder weiß genau, wo er sie später am Abend finden und ihr den Weg in die Ewigkeit zeigen wird. Astrid Thoben ist das erste Opfer, weitere werden folgen. Bei ihren Ermittlungen erhält Ann Kathrin Klaasen unerwartet Hilfe von Dr. Bernhard Sommerfeldt. Eine Finte, um aus dem Gefängnis zu kommen? Oder ein ehrliches Hilfsangebot? Für Ann Kathrin eine hoch moralische Frage: Kann sie die Hilfe eines verurteilten Mörders annehmen, um Leben zu retten?

Über den Autor:
Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt als freier Schriftsteller in der ostfriesischen Stadt Norden, im selben Viertel wie seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Wie sie ist er nach langen Jahren im Ruhrgebiet, im Westerwald und in Köln an die Küste gezogen und Wahl-Ostfriese geworden. Seine Bücher und Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Bislang sind seine Bücher in 26 Sprachen übersetzt und über dreizehn Millionen Mal verkauft worden. Mehr als 60 seiner Drehbücher wurden verfilmt, darunter viele für »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Der Autor ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.Die Romane seiner Serie mit Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen stehen regelmäßig mehrere Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, derzeit werden einige Bücher der Serie prominent fürs ZDF verfilmt und begeistern Millionen von Zuschauern.

Rezension:
„Ostfriesenzorn“ ist der 15. Band der Ann Kathrin Klaasen-Reihe. Während des Lockdowns habe ich die ersten drei Bände der Reihe gelesen – als ich dann gesehen habe, das ein neuer Band rauskommt, musste ich den gleich mal vor den 4. Band einschieben. Wer meinen Blog kennt, weiß ja schon, dass ich mich nicht immer an die Reihenfolge der Bände halte.

Der Einstieg ins Buch erfolgt, indem das Treiben auf der Urlaubsinsel Langeeog gezeigt wird.Bald wird auf der Insel die Leiche einer Frau gefunden. Astrid Thorben wurde mit einer Schlinge aus Stahl getötet. Ann Kathrin Klaasen und ihre Kollegen nehmen die Ermittlungen auf, doch der Täter ermordet schon bald eine zweite Frau auf dieselbe Art. Schnell vermutet Klaasen, dass der Mörder noch weitere Morde begehen will. Plötzlich nimmt ein verurteilter Serienmörder, Dr. Bernhard Sommerfeldt, Kontakt zu ihr auf. Es entsteht der Verdacht, dass der Mörder mit seinen Taten die Anerkennung der Ermittler sucht. Sommerfeldt bietet seine Hilfe bei den Ermittlungen an, wenn er im Gegensatz dazu das Gefängnis verlassen kann. Ann Kathrin Klassen ist unsicher, was sie von diesem Vorschlag halten soll und ob sie einem verurteilten Mörder vertrauen kann.

Mir hat der Einstieg ins Buch gut gefallen, weil ich ab der ersten Seite das Nordsee-Flair gespürt habe. Als dann recht schnell das Thema Upskirting aufkam, war ich erstmal verwundert. Einerseits finde ich es gut, dass eine aktuelle Entwicklung aufgegriffen wird, nachdem Upskirting nun strafbar ist. Andererseits fand ich die Einbindung zu Beginn des Buches anfangs nicht ganz passend. Trotzdem ist es Klaus-Peter Wolf gelungen, dass ich ab der ersten Seite gespannt war, was als nächstes passieren wird. Besonders interessant wurde es, als der zweite Mord passierte und der verurteilte Dr. Sommerfeldt auf den Radar kam. Da genügend Hintergrundinformationen gegeben wurden, hatte ich keine Verständnisprobleme, weil ich die vorherigen Bände nicht gelesen habe. Die Auflösung des falls entwickelte sich in eine Richtung, die ich nicht vermutet hatte. Das fand ich besonders gut, denn somit gab es zum Ende nochmal eine spannende Wendung für mich.

Sowohl Dr. Sommerfeldt als auch Ann Kahtrin Klassen waren für mich authentische Charaktere, in deren Handeln ich mich gut hineinversetzen konnte, auch wenn ich teilweise anders gehandelt hätte. Der Autor schafft es, die Charaktere vielschichtig darzustellen, auch wenn sie nicht unbedingt sympathisch sind. Der Schreibstil ist gewohnt leichtgängig, sodass ich mich gut auf die Handlung konzentrieren konnte. Die Beschreibungen der der Landschaft und Umgebung fügen sich dabei gut ein und sorgen für ein angenehmes Flair. Auch die Verwendung der vielfältigen Perspektiven macht die Handlung lebendig und spannend, führt dabei aber nicht zu Verwirrungen.

„Ostfriesenzorn“ war für mich ein rundum gelungener Krimi, der durch einen spannenden Fall, authentische Charaktere und ein unverwechselbares Nordsee-Feeling überzeugt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, auch für Leser, die die vorherigen Bände der Reihe nicht gelesen haben.

– Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen –

Cover:

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