Rezension zu „Die Witwe“ von Gilly Macmillan

Klappentext:
Ein malerisches Anwesen im Südwesten Englands und eine Frau allein unter Mördern … Der neue packende Roman von »New York Times«- und SPIEGEL-Bestsellerautorin Gilly Macmillan!
Als sie mehrere Millionen im Lotto gewinnen, ändert sich das Leben von Nicole und Tom über Nacht schlagartig. Das Ehepaar zieht in eine speziell angefertigte hochmoderne Scheune aus Glas, die auf einem wunderschönen Gelände in Gloucestershire steht, und lebt ein Leben im Luxus. Doch der wahr gewordene Traum wird zum Albtraum, als Nicole ihren Ehemann ermordet im Pool auffindet. Nicole ist verzweifelt. Jemand aus ihrem nächsten Umfeld muss für Toms Tod verantwortlich sein. Doch außer dem netten Nachbarspaar und deren Haushälterin gibt es meilenweit niemanden. Nicole fühlt sich beobachtet und bedroht – wie ein Goldfisch, umgeben von Piranhas …

Rezension:
Nach den letzten beiden winterlichen Büchern, war es in den letzten Tagen dann doch wieder an der Zeit für etwas düstere Stimmung und Nervenkitzel. Heute, am 27.09.2023 erscheint mit „Die Witwe“ Gilly Macmillans neuestes Buch.

Für die Hauptfiguren dieses Buches, Nicole und Tom, beginnt nach einem Lottogewinn schlagartig ein neuer Lebensabschnitt. Sie ziehen in ein modernes Luxusapartment, mitten in idyllischer Lage, um dort einen ausschweifenden Lebensstil zu führen. Doch die Freude über den Geldsegen und das neue Leben währt nur kurz, denn schon bald wird Tom ermordet. Nicole ist am Boden zerstört, doch nicht nur Toms Tod macht ihr zu schaffen. Sie hat die Vermutung, dass der Täter aus ihrem Umfeld stammt. So beginnt sie zu überlegen, wer hinter dem Mord stecken könnte und warum. Doch in der abgelegenen Siedlung gibt es nur ihre Nachbarn und angestellte, was bei Nicole immer mehr Fragen zu dem Motiv und der Tat aufwirft. Sie fühlt sich immer unwohler und bedrohter in ihrem einstigen Traumhaus.

Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was mir schon in den ersten Kapiteln sehr gut gefallen hat. Besonders Nicoles Perspektive hat mir dabei sehr gut gefallen, weil ich mich sehr in sie hineinversetzen konnte. Ihr Leben wendet sich innerhalb kürzester Zeit von einem Traum zu einem Albtraum, was mich sehr mitfühlen lies. Trotzdem behält sie ihre Stärke und ist entschlossen, den Mord an ihrem Mann zu hinterfragen und Antworten zu finden. Durch die wechselnden Perspektiven wurde die Geschichte dann immer weiter angefeuert, weil stets neue Erkenntnisse und Einblicke hinzukamen, die der gesamten Handlung mehr Tiefe gaben. Mir hat diese Umsetzung sehr gut gefallen.

Trotz der wechselnden Perspektiven blieb der rote Faden stets erhalten und es wurde nicht unübersichtlich. Gerade das abgelegene Setting mit wenigen möglichen Motiven und Verdächtigen hat mir gut gefallen. Umso mehr drängte sich mir die Frage auf, was hier passiert ist und warum. Ein tolles, düsteres Setting, dass ich gerade im Herbst toll finde. Hier hat der Verlag den passenden Erscheinungszeitpunkt gewählt, um die Stimmung des Buches abzupassen.

Der Schreibstil war ausführlich, ohne langatmig zu sein. Für mich genau richtig, um die Spannung durchgehend aufrecht zu erhalten. Mit 512 Seiten ist das Buch für meinen Geschmack recht lang – aber keineswegs langatmig. Die Entwicklungen in der Handlung haben genau die Zeit bekommen, die sie brauchten, sodass ich mich nicht gelangweilt habe. Das Ende konnte mich dann nochmal richtig packen und absolut überzeugen. Meine Fragen wurden besser geklärt, als ich es für möglich gehalten hätte.

Mich konnte „Die Witwe“ somit auf ganzer Linie überzeugen. Ein fesselnder Roman, den ihr in diesem Herbst unbedingt lesen solltet.

Bewertung: ★★★★★ (5/5)


Cover:

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