Rezension zu „Prost, auf die Künstler“ von Friedrich Kalpenstein

Klappentext:
Karl Hinterleitner wird tot in seiner Garage neben einem alten Traktor aufgefunden. Alles deutet darauf hin, dass er ermordet wurde. Hauptkommissar Tischler nimmt die Ermittlungen auf.

Laut Zeugenaussagen war der Ermordete ein paar Tage zuvor auf einem Oldtimertreffen in eine Auseinandersetzung verwickelt. Erste Recherchen ergeben, dass der alte Traktor in Hinterleitners Garage, für den er allem Anschein nach mehrere Interessenten hatte, einen beträchtlichen Wert darstellt. Doch wenig später kommt heraus, dass Hinterleitner noch ein paar Schätze mehr besaß, die ihm niemand zugetraut hätte. Musste er deshalb sterben?


Rezension:
Anfang März ist mit „Prost, auf die Künstler“ der neunte Band der „Kommissar Tischler ermittelt“ Reihe bei Amazon Publishing erschienen. Mir war diese Reihe damals zuerst wegen der skurrilen Cover aufgefallen. Auch der neunte Band bietet wieder ein herrliches Cover, mit einem Dackel (Resi, die auch im Buch vorkommt), der mit Pinsel im Maul vor einer Staffelei sitzt.

Ich lese immer mal gerne Provinzkrimis, besonders die, der urigen Sorte. Dieses Buch gab mir ab dem ersten Kapitel wieder totale „Hubert und/ohne Staller“-Vibes – sehr unterhaltsam. Auch der Namensgebende Charakter der Reihe, Kommissar Tischler, ist wieder mit dabei.

In seinem aktuellen Fall geht es um den Tod von Karl Hinterleitner. Dessen Leiche wurde in seiner eigenen Garage gefunden. Merkwürdig am Tatort ist der teure Traktor, wo der Hof allgemein eher in einem bescheidenen Zustand ist. Die Beamten haben schnell den Verdacht, dass Hinterleitners Tod in Zusammenhang mit diesem Traktor stehen könnte. Später tauchen wertvolle Gemälde auf, die auch nicht so recht ins Bild passen und ein neues Motiv in den Raum stellen.

Das Provinz-Gefühl hat mich das ganze Buch über wieder total in seinen Bann gezogen und absolut begeistert. Die Ermittler Tischler und Fink sind ein ulkiges Duo, das so manchen lustigen Dialog zustande bringt – das zieht sich durch die gesamte Handlung und macht den Krimi gleich noch um einiges unterhaltsamer. Brunngries als Schauplatz wird sehr genau und idyllisch beschrieben . genau so, wie ich es in dieser Art von Buch haben möchte. Der Autor hat mich hier gut abgeholt und ich konnte vollkommen in die Handlung eintauchen. Die Mischung aus Ermittlungsarbeit und privaten Einblicken ist aus meiner Sicht bestens gelungen, sodass die Charaktere authentisch waren, aber der Fall nicht in den Hintergrund gerückt ist. Im Laufe der Recherchen ergeben sich einige neue Erkenntnisse, die immer wieder zu Wendungen führten. Ich hatte von Anfang ein eine grobe Vermutung und hatte viel Freude daran, mitzurätseln, wer und was hinter dem Todesfall stecken könnte. Die Kunst-Thematik war sehr spannend, auch wenn ich mich sonst nicht für Kunst interessiere.

Die 352 Seiten vergingen wie im Flug – Tischlers neunter Fall war sowohl spannend, als auch herrlich komisch. Friedrich Kalpenstein hat also genau das geschafft, was ich mir von einem guten Provinzkrimi erhoffe. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung – fangt aber unbedingt bei Band eins an, um das volle Lesevergnügen genießen zu können.

Bewertung: ★★★★☆ (4/5)



Cover:

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